Seit Beginn des Militärcoups der Junta am 1. Februar gegen die, mit überwältigender Mehrheit demokratisch gewählte Regierung, wurden über 500 Personen getötet. Die Volksrepublik China, über Jahrzehnte hinweg der einzige Verbündete der Junta, weigert sich seitdem Sanktionen gegen Einzelpersonen zu verhängen und blockierte jeden Versuch anderer Länder im Weltsicherheitsrat dies zu tun. Das chinesische Staatsmedium CGTN veröffentlichte heute wieder einen Artikel, in dem der chinesische Botschafter zur UN Zhang Jun verkündete, dass „einseitiger Druck und der Ruf nach Sanktionen oder anderen Zwangsmaßnahmen (…) die Spannungen und Konfrontationen nur verschärfen“ würden.

China geriet deshalb immer mehr in den Fokus der pro-demokratischen Demonstranten. Als Mitte März mehrere chinesische Fabriken in Flammen standen und 22 Menschen erschossen wurden, rief die chinesische Botschaft die Militärs auf chinesische Investitionen zu beschützen, ohne aber die Gewalt gegen Zivilisten zu verurteilen. Diese führte zu weiteren, negativen Ressentiments in der Bevölkerung gegen China. Die Facebook-Seite der chinesischen Botschaft, sowie verschiedener chinesischer Staatsmedien sind seitdem geflutet mit wütenden und enttäuschten Beiträgen und es kam immer wieder zu Protesten vor chinesischen Konsulaten.
Hadrian Schattner lebte von 1998 bis 2012 in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong und heute in Berlin und Europa.