You are currently viewing Lage im Südchinesischen Meer spitzt sich zu
Ein chinesischer J-15 Kampfjet hebt im April 2018 vom Flugzeugträger Liaoning ab (Photo: eng.chinamil.com.cn / Zhang Lei)

Bereits am Mittwoch drangen wieder 15 chinesische Kampfflugzeuge in den taiwanesischen Luftraum ein. Laut chinesischen Staatsmedien führt auch eine Flugzeugträger-Einsatzgruppe der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) Übungen in der Nähe von Taiwan durch. Vor dem taiwanesischen Parlament sagte der Leiter des Ocean Affairs Council Lee Chung-wei aus, dass chinesische Drohnen über den Pratas kreisten. Auf die Frage, wie die Küstenwache reagieren würde, wenn eine chinesische Drohne in die Sperrzone eindringen würde, sagte Lee: „Nach dem Eindringen wird es nach Regeln gehandhabt. Wenn wir das Feuer eröffnen müssen, eröffnen wir das Feuer.“ Dies würde eine weitere Eskalation des Konflikts zur Folge haben.

Chinas Neun-Strich-Linie (nine dash line) – Chinas erhebt Ansprüche auf große Teile des Südchinesischen Meeres.
Quelle: : Limits in the Sea, No. 143, China: Maritime Claims in the South China Sea, US Department of State, 5 December 2014, p. 6.

Nicht nur Taiwan, auch andere Länder sind alarmiert. Nachdem die chinesische Flotte in der Nähe der japanischen Insel Okinawa gesichtet wurde, schickte auch Japan einen Zerstörer und Aufklärungsflugzeuge. Die amerikanische Navy reagierte mit verstärkter Präsenz im Südchinesischen Meer und entsandte einen eigenen Flottenverbund um den Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt. Berater des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte kritisierten am Montag China für territoriale Übergriffe durch hunderte von chinesischen Schiffen in philippinischen Gewässern und warnten, dass es zu „unerwünschten Feindseligkeiten“ führen könnte. Selbst Regierungsvertreter in Berlin kündigten an, dass eine deutsche Fregatte im August nach Asien aufbrechen und auf der Rückreise als erstes deutsches Kriegsschiff seit 2002 das Südchinesische Meer durchqueren würde.

Hintergrund

Peking betrachtet den demokratischen Inselstaat als abtrünnige Provinz und hebt Anspruch auf das gesamte Südchinesische Meer. So macht Chinas Präsident Xi Jinping keinen Hehl daraus, wenn nötig Taiwan auch gewaltsam einnehmen zu wollen. „Wir versprechen nicht, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten und behalten uns die Möglichkeit vor, alle notwendigen Mittel zu ergreifen.“

Antworten