Wie das amtliche Statistikamt am Montag in Peking mitteilte, fiel das BIP-Wachstum des Landes im April auf 9,8 % – Analysten hatten ein Plus von 14,1 % erwartet.
Wenngleich Ökonomen mit einem Einbremsen der Wirtschaftsleistung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gerechnet hatten, lagen die nun veröffentlichten Daten deutlich hinter den Vorjahreszahlen zurück.
Der Einzelhandel etwa erzielte ein Plus von 17,7 % und fiel damit nur noch halb so hoch aus wie im April des Vorjahres. Auch hier waren Analysten von einem deutlich höheren Plus von 24,9 % ausgegangen.
Aus Sicht der Analysten liegt in den kräftig anziehenden Rohstoff-Preisen, als Folge der sich abzeichnenden Abschwächung der globalen Corona-Pandemie, ein Grund für die schlechteren Zahlen. Aber auch in der schwächelnden Binnennachfrage, sowie dem Auslaufen konjunktureller Stimulanz-Programme, die sich Peking aufgrund einer zu hohen Verschuldung der Wirtschaft nicht mehr leisten kann.
Auch hatte das industrielle Wachstum des Landes in den vergangenen Monaten überproportional stark von dem Post-Corona-Effekt in China profitiert, wie unter anderem Statistiken über das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2015 – 2019 nahelegen.
Indessen beliefen sich die Warenausfuhren der deutschen Wirtschaft in das autokratische Land im ersten Quartal 21 auf rund 26 Milliarden Euro (+22,3 %).
Hadrian Schattner lebte von 1998 bis 2012 in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong und heute in Berlin und Europa.