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Propaganda in den chinesischen Staatsmedien

In einem Beitrag in den chinesischen Staatsmedien beschwerte sich China heute, dass die USA „falsche Nachrichten und Gerüchte an internationale Nachrichtenmedien und soziale Medien weiterleiten würden, um die Menschen über die Fakten zum Virus in die Irre zu führen“.

In einer Zeit, in der sich die Hinweise immer mehr verdichten, dass der Markt in Wuhan möglicherweise nicht die Quelle des Coronavirus ist, sondern in Wirklichkeit das Labor in Wuhan, mag eine solche Aussage zum Eigenschutz der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nicht verwundern. Ironischerweise veröffentlichte das gleiche Medium heute eine Zeichnung, auf der ein Wissenschaftler abgebildet ist, der sich fragt was die USA in Fort Detrick zu verbergen haben.

Die Weltverschwörungstheorie – Corona käme aus den USA – ist nicht neu. Entgegen der eigenen Forderungen zu Beginn der Pandemie, das Virus nicht zu politisieren, twitterte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Lijian Zhao bereits am 12. März 2020: „Das CDC wurde auf frischer Tat ertappt. Wann hat der Patient Null in den USA begonnen? Wie viele Menschen sind infiziert? Wie lauten die Namen der Krankenhäuser? Es könnte die US-Armee sein, die die Epidemie nach Wuhan gebracht hat. Seid transparent! Macht eure Daten öffentlich! Die USA schulden uns eine Erklärung!“ Dieser Tweet veranlasste den damaligen US-Präsidenten Trump drei Tage später zum ersten Mal in seine „China Virus“-Rhetorik zu verfallen, was wiederum zu einer Abwärtsspirale in den amerikanisch-chinesischen Beziehungen führte. Das Narrativ, das Coronavirus stamme aus einem amerikanischen Waffenlabor, wird seitdem in sämtlichen chinesischen Staatsmedien gepusht. So glauben inzwischen viele Chinesen wirklich, das Virus käme aus den USA.

Dies ist aber nicht die einzige zum Teil bizarr anmutende Missinformation. So berichtete die Global Times zunächst, dass aus Deutschland importierte Schweinehaxen positiv getestet worden seien, um dann wiederum festzustellen, dass der wahre Schuldige amerikanische Schweineköpfe seien. Auch Italien machte China als möglichen Sündenbock aus und behauptete, dass man in der Volksrepublik aufgrund seines angeblich besseren Gesundheitssystem den Ausbruch einfach nur früher bemerkt hätte. Als Beweis dafür musste ein unvollständig zitierter Virologe Alexander Kekulé bei Markus Lanz herhalten.

Nicht nur bei den Ursachen des Coronavirus startete China eine breite Desinformationskampagne. Auch bei der Verbreitung von Masken und medizinischem Gerät feuerte die Propaganda unzählige Berichte ab, wie man anderen Ländern geholfen habe. Dabei wurde jedoch nie erwähnt, dass viel des exportierten Materials nicht internationalen Standards entsprach und das Land dabei gutes Geld verdiente. Jede Lieferung ins Ausland wurde aufgegriffen und keine Gelegenheit zum Fotos machen ausgelassen. Der serbische Präsident wurde gezeigt, wie er die chinesische Flagge küsste und auch Ungarns Präsident Viktor Orbán wurde zitiert „Ich danke Ihnen allen. Das ist beeindruckend. Wir wissen es wirklich zu schätzen.“ Dafür wurde nicht über den Rückverkauf von Schutzausrüstung nach Italien berichtet, die zuvor von Italien an China gespendet worden war.

Ähnlich verhält es sich bei den Impfstoffen. Während es immer evidenter wird, dass chinesische Impfstoffe deutlich weniger wirksam sind als ihre ausländischen Gegenstücke, zelebrieren die staatlichen Medien im Inland produzierte Vakzine und die Fortschritte bei der Impfkampagne. Gleichzeitig werden die mit ausländischen Impfstoffen verbundenen Risiken aufgebauscht. Dies führte zu der kuriosen Situation, dass es bis vor kurzem nur Einreiseerleichterungen nach China für mit Sinovac oder Sinopharm Geimpfte gab.