Im November nächsten Jahres sollen in Hongkong die internationalen „Gay Games (GGHK)“ zum ersten Mal in Asien stattfinden. Hierbei soll es sich um eine einzigartige Kombination aus Sport, Kunst, Kultur, Spaß und Gemeinschaft handeln und verschiedene Gruppen von Menschen zusammenbringen, um Momente der Freude zu erleben.
Trotz des wachsenden Drucks auf die LGBTQ+ Gemeinschaften in Hongkong und China scheinen die Organisatoren an den Spielen festhalten zu wollen. Regierungsnahe Abgeordnete in Hongkong hatten zuvor erklärt, die Regierung solle dem GGHK-Veranstalter nicht bei der Sicherung von Austragungsorten für die Sportveranstaltungen der Spiele helfen. Junius Ho, der in weiten Teilen der Bevölkerung wegen seiner Beteiligung an einem Angriff von Triaden auf Zivilisten und Demonstranten während der Proteste 2019 in Hongkong gehasst wird, sagte bereits im Juni: „Es ist Ihre Sache, was Sie in Ihrem eigenen Zimmer tun, aber wenn Sie es in der Öffentlichkeit tun, ist es eine Schande“.
Neue Repressalien dürften die Veranstaltung weiter erschweren. Wie der Guardian berichtete, soll eine bekannte chinesische Universität ihre Mitarbeiter aufgefordert haben, Listen ihrer LGBTQ+-Studenten zu erstellen und über deren „Geisteszustand“ zu berichten. Dies geht aus einer mutmaßlichen internen Richtlinie hervor, die online auf chinesischen und ausländischen Social-Media-Plattformen veröffentlicht wurde.
Taiwan hatte bereits bekannt gegeben, aus Sicherheitsgründen nicht an den „Gay Games“ in Hongkong teilnehmen zu wollen. Als erstes Land in Asien hat Taiwan 2019 die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt.
Hadrian Schattner lebte von 1998 bis 2012 in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong und heute in Berlin und Europa.