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180000 Menschen nahmen am 4. Juni 2019, an der letzten legalen Mahnwache zur Unterstützung der Patriotischen Demokratischen Bewegung Chinas in Hongkong teil. (Foto: Etan Liam/ Flickr - Attribution-NoDerivs 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0))

Die Organisation, die hinter der jährlichen Mahnwache zum Tian’anmen-Massaker in Hongkong steht, beschloss auf einer Sondersitzung am Samstag, sich nach 32 Jahren aufzulösen. Dies geschah nach monatelangem Druck durch die Behörden und der Verhaftung der Führung der Gruppe.

Letztes Jahr, hatte die Hongkonger Verwaltung die Veranstaltung nach den monatelang andauernden Anti-Regierungsprotesten zum ersten Mal für illegal erklärt, unter Berufung auf Covid-Beschränkungen. Am Gedenktag trotzdem im Viktoriapark erschienene, prominente Mitglieder der Gedenkorganisation befinden sich mittlerweile in Haft und werden mit jahrelangen Haftstrafen bedroht. Auch das Tian’anmen-Massaker-Museum wurde vor kurzem durchsucht und Ausstellungsstücke beschlagnahmt.

Seit Panzer und Soldaten am 4. Juni 1989 in der Nähe des Platzes des Himmlischen Friedens in Peking auf Demonstranten das Feuer eröffneten, hielten bis 2020 in der halbautonomen Finanzmetropole jedes Jahr zum Teil Hunderttausende eine friedliche Mahnwache in Solidarität mit den in China verfolgten Demokraten ab – zuvor ein Zeichen für die ungewöhnlichen Freiheiten und die lebendige politische Szene der Stadt. In dieser Nacht wird der blutigen Niederschlagung des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens in China gedacht – eine symbolträchtige Veranstaltung, denn sie spiegelte wider, wie es um die Freiheitsrechte in Hongkong bestellt ist.