You are currently viewing Trotz Verbesserungen der tschechisch-taiwanesischen Beziehungen, kein China-Handelsboykott
Foto: Tschechischer Senat (Krokodyl, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons)

Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit des tschechischen Senats verabschiedete am Mittwoch eine Resolution zur Unterstützung der Zusammenarbeit mit Taiwan in den Bereichen Innovation, Handel und Investitionen. Dazu gehört auch die Einladung von Außenminister Joseph Wu (吳釗燮) zu einem Forum in Prag am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche, teilte das Außenministerium gestern mit.

Wu habe eine Einladung erhalten und das Wirtschafts- und Kulturbüro von Taipeh in Prag angewiesen, Vorkehrungen für ihn zu treffen, sagte der Generaldirektor der Abteilung für europäische Angelegenheiten, Remus Chen (陳立國), und fügte hinzu, das Ministerium werde bald weitere Einzelheiten bekannt geben.

Die Entschließung begrüße auch den Besuch einer Delegation unter der Leitung des Ministers für Nationale Entwicklung Kung Ming-hsin (龔明鑫) und des Ministers für Wissenschaft und Technologie Wu Tsung-tsong (吳政忠) in der Tschechischen Republik noch in diesem Monat, sagte Chen.

Die Antwort auf diese Entwicklung aus Peking, dessen Staatsmedien diese Woche noch von „der Endlösung der Taiwanfrage“ sprachen, folgte prompt.

„China ist bereit, alles zu tun, um die Perspektive einer friedlichen Wiedervereinigung anzustreben, wird aber keinen Raum für jegliche Form von separatistischen Aktivitäten lassen.

In diesem Jahr wird der 72. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Tschechischen Republik begangen. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Tschechischen Republik. China ist inzwischen der zweitgrößte Handelspartner der Tschechischen Republik in der Welt und ihr größter Handelspartner außerhalb der Europäischen Union.

China wendet sich gegen politische Manipulationen durch chinafeindliche Kräfte und wird keine falschen Signale an die Separatisten der „Unabhängigkeit Taiwans“ senden. China wird dafür sorgen, dass sich die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern stetig weiterentwickelt und den Menschen in beiden Ländern Vorteile bringt.“

Bemerkenswert ist der relativ gemäßigte Ton in der Antwort im starken Kontrast zur Reaktion auf Litauen, das wegen der Eröffnung eines „Taiwan Representative Office“ in seiner Hauptstadt seinen Botschafter aus China abziehen musste. Damals schrieb die chinesische Global Times: „Sollte Litauen darauf bestehen, muss China auf einen Abbruch der Beziehungen vorbereitet sein. Darüber hinaus sollte sich China mit Russland und Weißrussland, den beiden an Litauen angrenzenden Ländern, zusammentun und Litauen bestrafen.“

Die im Vergleich freundlichere Antwort könnte damit zu tun haben, dass die Tschechische Republik über zehnmal mehr von China importiert, wie nach China exportiert. Ein Handelsboykott würde daher erstmal primär China schaden.